Wir wollen einen Praxiseinblick in die Erarbeitung einer Wesentlichkeitsanalyse und die Erstellung eines DNK-Berichts geben. Dafür haben wir unsere Kunden, die All for One Group SE und die Unite Network SE gefragt, welche Erfahrungen sie in dem Prozess gemacht haben und anderen mitgeben wollen. Es geht unter anderem um den Nutzen einer Wesentlichkeitsanalyse, Überraschungen auf dem Weg und was ihnen ein Nachhaltigkeitsbericht heute bringt.
All for One: Wesentlichkeitsanalyse und DNK-Bericht bei einem IT-Dienstleister
Über die All for One Group
WIR STEIGERN DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UNSERER KUNDEN IN EINER DIGITALEN WELT, so lautet unsere Mission.
In dieser Mission und selbstgestellten Aufgabe geben wir mit 2.500 Expertinnen und Experten der All for One Group SE täglich unser Bestes und unterstützen unsere mehr als 3.000 Kunden aus Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz in der Unternehmenstransformation und der Digitalisierung aller Geschäftsbereiche. Unsere Handlungsfelder reichen dabei von Cybersecurity über New Work, Customer & Employee Experience oder Data & Business Analytics bis hin zu Machine Learning und Managed Services. Wir verfügen als börsennotierte Consulting- und IT-Gruppe über eine hohe Prozess- und Branchenexpertise verbunden mit tiefem Technologie-Know-how. Unsere Kunden sind vorwiegend im (gehobenen) Mittelstand und der Fertigungsindustrie zu Hause. Unser großes Portfolio besteht aus marktführenden Lösungen und Services auf Basis von SAP, Microsoft & IBM, die unternehmensweit – und über die Grenzen hinweg – zum Einsatz kommen und auf die Wettbewerbsstärke unserer Kunden einzahlen.
Was hat Euch die Wesentlichkeitsanalyse gebracht?
Durch die Wesentlichkeitsanalyse können wir sehen, welche Nachhaltigkeitsaspekte für uns wirklich relevant sind. Sie hilft uns zu priorisieren, welche Themenfelder wir wirklich angehen müssen. Gerade im Moment gibt es sehr viele Initiativen und Möglichkeiten sich bei Thema Nachhaltigkeit einzubringen, dass birgt die Gefahr, dass man sich auf viele Themen gleichzeitig stürzt, auch wenn sie vielleicht gar nicht so relevant sind. Zugleich zeigt sie uns auch, bei welchen Nachhaltigkeitsaspekten wir schon etwas tun, also wirksam sind und in welchen wir bisher noch nicht wirken. Das schafft auch gegenüber unseren Stakeholdern Transparenz und Klarheit. Ein weiterer Punkt ist, dass die Wesentlichkeitsanalyse die Ausrichtung unserer Nachhaltigkeitsstrategie beeinflusst und wir unsere Ziele aus der Analyse ableiten werden.
Was war vielleicht überraschend für Euch am Prozess der Berichterstattung?
Überraschend für uns war der Umfang, über den wir dann letztendlich doch berichtet haben. Wir sind zu Beginn nicht davon ausgegangen, dass wir doch schon so einiges tun in den verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten. Gleichzeitig haben wir in dem Prozess viele Anknüpfungspunkte für unsere Kunden erkennen können. Die wir jetzt aufgreifen werden, um unsere Kunden auf dem Weg zur Nachhaltigkeit zu unterstützen. Ein weiterer Punkt ist, dass wir von unseren Mitarbeiter eine große positive Rückmeldung bekommen haben, mit viel Unterstützungsbereitschaft für die anstehenden nächsten Schritte, mit der wir so nicht gerechnet haben. Für uns, die All for One, geht es jetzt eigentlich erst richtig los: Ziele festlegen, Maßnahmen bestimmen und ergreifen, wie z.B. Green Finance, CO2 Reduktion, externe Partner für unsere Kunden einbinden, etc.
Welche Erkenntnis oder Empfehlung würdet Ihr anderen Unternehmen mitgeben?
Der Aufwand sollte nicht unterschätzt werden. Es war dann gerade zum Schluss kein geringer Aufwand sämtliches Zahlenmaterial zusammenzutragen. Eine weitere Erkenntnis ist auch, dass man sich bei der Berichtserstellung sehr genau an den vorgegebenen Fragen orientieren und nicht zu freie Texte erstellen sollte. Darüber hinaus hat uns die Begleitung durch Plant Values sehr geholfen. Sowohl bei der Erstellung der Wesentlichkeitsanalyse, als auch bei der Zusammenstellung der wesentlichen Inhalte für den Bericht. Auf jeden Fall können wir sagen, dass gerade bei der ersten Berichterstattung der Blick von außen, einem externen Berater, sehr hilfreich in dem Prozess ist. Besonders das Sparring, der Austausch hat uns auch für die Ergreifung nächsten Schritte sehr geholfen.
Unite: Ein DNK-Bericht für eine B2B-E-Commerce-Plattform
Über Unite
Wir bei Unite vernetzen die Wirtschaft für nachhaltiges Business. Unsere wegweisende B2B-Plattform vereint Einkäufer und Anbieter zu gegenseitigem Nutzen. Unsere digitalen Lösungen machen Beschaffung, Einkauf und Vertrieb sowie Abwicklung und Zusammenarbeit einfach und effizient.
Unite Lösungen umfassen den Spotmarket, das Procurement Portal (Mercateo) und Financial Services (in Partnerschaft mit einem autorisierten E-Geld-Institut), eingebettet in die Unite Plattform.
Mit der skalierbaren und flexiblen Infrastruktur unserer Plattform erleichtern wir Geschäftsbeziehungen und unterstützen deren Beständigkeit und die Ausfallsicherheit von Lieferketten. Unser ständig wachsendes Ökosystem umfasst Einkäufer, Lieferanten, Hersteller, Dienstleister, Technologiepartner und Netzwerke.
Unser starkes Fundament ruht auf der fundierten Erfahrung von Mercateo mit dem B2B-Marktplatz und auf seiner Geschichte die im Jahr 2000 begann. Fairer Wettbewerb, vertrauensvolle Partnerschaften und europäische Datenhoheit bestimmen unser Handeln.
Wir gestalten den B2B-Handel neu und stärken die regionale Wirtschaft, indem wir mehr Wert schaffen und teilen. „For better business and a better world.“
Unser Hauptsitz befindet sich in Leipzig, Deutschland. Mehr als 700 Menschen arbeiten in 15 Ländern für Unite. Im Jahr 2020 erzielte unser Unternehmen einen Umsatz von 343 Millionen Euro. Mehr Informationen finden Sie unter unite.eu.
Aus welchen Gründen habt ihr euch entschieden einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen?
Wir bei Unite vernetzen die Wirtschaft für nachhaltiges Business, schaffen gemeinsamen Wert für all unsere Plattformteilnehmenden und pflegen langlebige Beziehungen zu unseren Kunden und Partnern. Nachhaltigkeit ist nicht nur Teil unseres Geschäfts, sondern wird auch als Unternehmenswert aktiv gelebt. Aus einer intrinsischen Motivation heraus haben sich Mitarbeitende von Unite zu einem Betrieblichen Gesundheitsmanagementteam und einem Team für ökologische Nachhaltigkeit zusammengeschlossen und in vielen Projekten gesellschaftliches Engagement gezeigt.
Das Thema Nachhaltigkeit ist wichtiger denn je. Wir wollten herausfinden, wo genau wir stehen im ESG-Bereich. Der Nachhaltigkeitsbericht hat uns die Möglichkeit eröffnet, unsere ESG-Aktivitäten in strukturierter Weise zusammenzutragen und Weiterentwicklungspotentiale zu identifizieren. Wir möchten uns nicht auf Erfolgen ausruhen, sondern uns stetig verbessern. Durch die Veröffentlichung des Berichts machen wir all diese Informationen transparent, sowohl für unsere Kolleg*innen als auch für externe Marktteilnehmende.
Wie hat euch der Bericht nach DNK-Standard im internen Nachhaltigkeitsmanagement geholfen?
Der Bericht nach DNK-Standard hat uns verdeutlicht, welche Themen wesentlich sind und wo große Hebel bestehen, um einen nachhaltigen Beitrag zu leisten. Die Aufteilung in verschiedene Kriterien hat deutlich gezeigt, wie umfangreich eine ganzheitliche ESG-Betrachtung ist und welche Themenschwerpunkte einem Nachhaltigkeitsmanagement zugerechnet werden können. Aus diesem Grund haben wir klare Verantwortlichkeiten festgelegt: es gibt eine Person für die Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten unserer Geschäftstätigkeit, eine andere für Nachhaltigkeit in Bezug auf den Geschäftsbetrieb und eine weitere für Compliance-Themen. Diese arbeiten als Team eng zusammen, um Themen weiter voranzutreiben.
Durch den Aufbau des Berichts nach DNK ist unser Status-Quo strukturiert in Zusammenarbeit mit den verschiedensten Unternehmensbereichen erfasst. Gleichzeitig wurde klar, in welchen Gebieten wir noch Defizite haben und uns neue Ziele setzen müssen. Die Festlegung von Zielen, Indikatoren und Maßnahmen führt zu einem Commitment aller beteiligten Unternehmensbereiche und einem stärkeren Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit.
Welche Erkenntnis oder Empfehlung würdet ihr anderen Unternehmen mitgeben?
Wer im Unternehmen noch kein aktives Nachhaltigkeitsmanagement etabliert hat, wie es bei uns der Fall war, sollte auf einen externen Berater zurückgreifen, um herauszufinden, welche die wesentlichen Themen für das eigene Unternehmen sind. Ansonsten besteht die Gefahr, Themen weiterzuentwickeln, die keine Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt haben.
Wir haben in diesem Prozess auch gelernt, dass Kommunikation extrem wichtig ist. Viele sehen das Thema Nachhaltigkeit als einen Mehraufwand, ein Einwand, der durchaus an der ein oder anderen Stelle berechtigt ist. Hier hilft es, zuzuhören und ausführlich Gründe dafür zu nennen, warum eine neue Richtung und Prozessänderung sinnvoll ist.
Eine gute Möglichkeit, Kolleg*innen abzuholen ist es, sie in Workshops zu integrieren und auf ihr Know-how und ihre Ideen zurückzugreifen.
Ein Learning, an das wir uns ständig selbst erinnern müssen, ist langfristig zu denken. Auch wenn etwas in diesem Moment als nicht realistisch in der Implementierung erscheint, sollte man Schritte wagen und Ziele verfolgen.
Wir arbeiten mit Unternehmen an Nachhaltigkeit.
Strategie, Controlling und Unternehmenskultur für Nachhaltigkeit.
Bei komplexen Themen wie diesem beraten wir, sind Sparringspartner oder Impulsgeber. Wenn Sie mehr zu dem Thema erfahren oder es sogar selbst angehen wollen, schreiben Sie uns gern:
[…] ISO 26000 vorgenommen werden. Auch Berichterstattungsstandards, wie z.B. GRI oder DNK, können Ideengeber für potenziell wichtige Bestandteile eines Nachhaltigkeitsmanagements […]