Was ist eigentlich CO2-neutral, treibhausgas- oder klimaneutral? 

Laut Deutschem Klimaschutzgesetz muss Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral sein, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Gleichzeitig werben Unternehmen immer häufiger damit, klimaneutral oder CO2-neutral zu sein. Drei verschiedene Begriffe, die in politischen Debatten und alltäglichen Diskussionen oft vermischt und als synonym verwendet werden, da der Unterschied zwischen den Eigenschaften nicht ganz klar ist. Unternehmen verwenden diese und auch andere Begriffe wie „umweltfreundlich“ immer häufiger im Marketing oder auf Produktverpackungen. Dies führt dazu, dass Verbraucher*innen ihre Kaufentscheidung aufgrund dieser Umweltaussagen treffen. Das Problem ist, dass für all diese Aussagen oft keine fundierte Datenbasis besteht, weshalb ein Produkt zum Beispiel klimaneutral oder umweltfreundlich ist. 

In diesem Artikel klären wir zunächst, warum verschiedene Treibhausgase unterschiedlich zur Erderwärmung beitragen, was CO2-Äquivalente sind und wie man sie berechnet. Anschließend zeigen wir auf, was es bedeutet, CO2-neutral, treibhausgasneutral oder klimaneutral zu sein und welche Schritte erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen.

Inhalt 

Was sind CO2-Äquivalente und wie werden sie berechnet?

Die internationale Staatengemeinschaft hat sich auf sieben Treibhausgase festgelegt, welche die größten Auswirkungen auf das Klima haben: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O), Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (CF4), Fluorkohlenwasserstoffe (C2H2F4), Stickstofftrifluorid (NF3) und Schwefelhexafluorid (SF6). 

Eigenschaften von Treibhausgasen

Treibhausgase, haben die Fähigkeit Energie von der Sonneneinstrahlung aufzunehmen. Nach der Aufnahme wird die Energie über Bewegung wieder an die Atmosphäre abgegeben, wodurch sich die Temperatur in der Umgebung erhöht. Wir alle kennen ein ähnliches Phänomen aus dem Alltag: Schwarze Flächen werden bei gleicher Sonneneinstrahlung heißer als helle Flächen, weil sie mehr Energie von der Sonnenstrahlung absorbieren. Die verschiedenen Treibhausgase können unterschiedlich viel Energie aufnehmen und wieder abgeben und haben unterschiedliche Verweildauern in der Atmosphäre. Dies führt dazu, dass alle Treibhausgase unterschiedlich stark zum Klimawandel beitragen, man spricht hierbei vom Global Warming Potential (GWP) eines Treibhausgases. Hierbei ist zu beachten, dass das GWP immer auf einen bestimmten Zeitraum bezogen ist.

In der nachfolgenden Abbildung 1 sind die sieben Treibhausgase in Bezug auf das Aufkommen in bestimmen Sektoren, die Verweildauer und das Treibhausgas-Potenzial (das GWP) dargestellt.

Übersicht der Treibhausgase, ihrer Verweildauer in der Atmosphäre und dem THG-Potenzial
Abbildung 1: Übersicht der Treibhausgase, ihrer Verweildauer in der Atmosphäre und dem THG-Potenzial

Treibhausgaspotenzial von CO2 und Methan

Stößt ein Unternehmen eine Tonne Methan und eine Tonne CO2 aus, verweilt das Methan ca. 12 Jahre in der Erdatmosphäre. CO2 hingegen kann sich mehrere Hundert Jahre in der Erdatmosphäre halten und auf das Klima wirken. Betrachtet man die Klimawirkung der beiden Treibhausgase in den nächsten 20 Jahren hat die Tonne Methan eine 84 Mal höhere Klimawirkung als die Tonne CO2, da es deutlich mehr Energie aufnehmen und wieder an die Umgebung abgeben kann. Aufgrund der deutlich geringen Lebenszeit von Methan, kann es nur für ca. 12 Jahre seine volle Klimawirkung ausüben, wodurch die Klimawirkung gegenüber dem CO2 immer geringer wird, je größer der Betrachtungszeitraum gewählt ist. Betrachtet man die Klimawirkung über die nächsten 100 Jahre hat die Tonne Methan nach IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) nur noch eine 28 Mal höhere Klimawirkung als die Tonne CO2.

Treibhausgase in der CO2-Bilanz

Deutsche, europäische und weltweite Klimaziele sowie Emissionsfaktoren von Herstellern für Produkte nehmen einen Zeitraum von 100 Jahren als Berechnungsbasis der CO2-Äquivalente. Stößt ein Unternehmen mit einer Unternehmensaktivität eine Tonne Methan aus, so hat diese in den nächsten 100 Jahren die gleiche Klimawirkung wie 28 Tonnen CO2. Folglich wird diese Aktivität mit 28 Tonnen CO2-Äquivalenten in der CO2-Bilanz bilanziert. 

Sind alle Unternehmensaktivitäten in einer CO2-Bilanz zusammengefasst, ist dies der erste Schritt, um die nötigen Klimaziele des Unternehmens zu erreichen. Die Klimawirkung eines Unternehmens wird nun in CO2-Äqivalenten gemessen. Unter Berücksichtigung aller oben genannten Treibhausgase in CO2-Äquivalenten ist die CO2-Bilanz eigentlich eine Treibhausgasbilanz.

In unserem Blogartikel „3 Schritte zu einer CO2-Bilanz im Unternehmen“ erklären wir die Vorgehensweise, um eine CO2-Bilanz zu erstellen. 

Klimaneutral zu sein, das sei vorab gesagt, ist das ambitionierteste Neutralitätsziel – das Ziel, welches per Definition gar nicht so einfach zu erreichen ist.

Was bedeutet CO2-neutral, treibhausgasneutral, klimaneutral?

Neutralität ist ein Zustand, in dem sich zwei Größen entgegengesetzter Richtung aufheben. In unserem Beispiel beziehen wir den Neutralitätsbegriff auf die globale Durchschnittstemperatur, der wichtigste Indikator für den Klimawandel und das Weltklima. In Bezug auf den Klimaschutz bedeutet dies, dass alle Aktivitäten, die sich positiv auf das Klima auswirken mit denen, die sich negativ auf das Klima auswirken, gegenseitig aufheben müssen. Klimapositive Faktoren tragen dazu bei, die globale Durchschnittstemperatur zu senken, wohingegen klimanegative Faktoren das Fortschreiten der Erderwärmung begünstigen. 

Doch was sind die Faktoren, die auf das Klima wirken und die globale Durchschnittstemperatur verändern und in welchem Zusammenhang stehen sie mit den verschiedenen Neutralitätsbegriffen?

Einflussfaktoren auf die globale Durchschnittstemperatur

Einerseits gibt es menschliche und andererseits natürliche Faktoren, die das Klima negativ bzw. positiv beeinflussen und nachfolgend erläutert werden. Das Resultat dieser Einflüsse ist unter anderem die Änderung der Konzentration an Treibhausgasen in der Erdatmosphäre. Die Konzentration der Treibhausgase steigt durch unterschiedliche Unternehmensaktivitäten kontinuierlich an, wodurch die globale Durchschnittstemperatur steigt. Ein Beispiel Verbrennung von Erdgas in einem Kraftwerk zur Energieerzeugung. Das Klima wird negativ beeinflusst.

Zusammenhang menschlicher und natürlicher Faktoren

Die Temperaturerhöhung führt indirekt zu weiteren klimanegativen natürlichen Faktoren. Ein Beispiel ist die Reduktion des sogenannten (natürlichen) Albedo-Effekt. Dieser sagt aus, wie gut Flächen Sonnenstrahlung reflektieren. Durch die wärmere Umgebungstemperatur schmelzen weiße Gletscherflächen und Polkappen, welche die Sonneneinstrahlung reflektieren. Verschwinden diese Flächen wird mehr Sonnenenergie von dunklen Flächen absorbiert und die Temperatur steigt. 

Weitere menschliche Faktoren sind in etwa der Ausstoß von Rußpartikeln aus Kohlekraftwerken oder Feinstaub aus Dieselmotoren. Die Rußpartikel und der Feinstaub sind zwar keine Gase, besitzen trotzdem dieselbe Fähigkeit wie Treibhausgase Energie der aus der Sonnenstrahlung aufzunehmen und wieder abzugeben. Sie reduzieren außerdem den Albedo-Effekt, indem sich die Partikel oder Staubteilchen auf den Polkappen absetzen und die Oberflächen verdunkeln. 

Zu den menschlichen klimapositiven Faktoren gehören zum Beispiel CO2-Speichertechnologien. Natürliche klimapositive Faktoren sind zum Beispiel Wälder, die CO2 auf natürliche Weise speichern. Der Mensch kann klimapositive Einflüsse, zum Beispiel durch das Aufforsten von Wäldern natürliche, fördern.

KlimapositivKlimanegativ
Menschliche Faktoren–       CO2-Speicher-Technologien
–       Aufforstung von Wäldern
–       Reaktivierung von Mooren
–        Treibhausgasemissionen
–        Rußpartikel aus Kohlekraftwerken
–        Feinstaub von Dieselmotoren
Natürliche Faktoren–       CO2-Bindung von Wäldern, Mooren oder der Ozeane–       Verringerung des Albedo-Effekts
–       Wolken
Abbildung 2: Beispiele für klimapositive und klimanegative Faktoren

Die Übersicht zeigt, dass verschiedene menschliche als auch natürliche Faktoren positiv sowie negativ auf das Klima und die globale Durchschnittstemperatur wirken. Hierbei ist der Ausstoß von CO2 zwar der mit Abstand größte menschliche Einflussfaktor auf das Klima, allerdings ist er nur einer von vielen. Während die Klimawirkung von Treibhausgasen sehr genau bestimmt werden kann, ist die weitaus größere Herausforderung zu bestimmen, wie stark sich andere Faktoren, die nicht direkt mit dem Ausstoß von Treibhausgasen in Zusammenhang stehen, auf die globale Durchschnittstemperatur auswirken. 

Der Umfang der einbezogenen menschlichen Einflussfaktoren bestimmt, wie mit dem Begriff Neutralität im Kontext des Klimawandels umzugehen ist. Die Begriffe werden im Folgenden näher erläutert.

Die nachfolgende Abbildung zeigt zunächst die verschiedenen Ebenen des Neutralitätsbegriffs, die nachfolgend näher erläutert werden.

Ebenen von CO2-neutral treibhausgasneutral klimaneutral
Abbildung 3: Ebenen der Neutralitätsbezeichnungen

CO2-Neutralität

CO2-Neutralität bedeutet, dass allen CO2-Quellen eines Unternehmens genauso viele CO2-Senken gegenüberstehen. In einem Szenario, in dem weltweite CO2-Neutralität herrscht, bleibt die Konzentration an CO2-Teilchen in der Atmosphäre konstant. Sie ist die am wenigsten ambitionierte Neutralität der drei Ebenen und bedeutet nicht, dass die Erwärmung nicht weiter voranschreitet. CO2 hat mit einem Anteil von 75% aller ausgestoßenen Treibhausgasen (CO2-Äquivalente) weltweit den deutlich größten Anteil an der Erderwärmung. Die Erwärmung würde sich durch CO2-Neutralität also deutlich verlangsamen, nicht aber gestoppt.

Treibhausgasneutralität

Umfassender ist der Begriff der Treibhausgasneutralität. Die verbleibenden 25% der klimawirksamen Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten) sind wie zu Beginn erwähnt durch das Kyoto-Protokoll festgelegt. Zum Erreichen der Treibhausgasneutralität muss ein Unternehmen so viele CO2-Äquivalente aus der Atmosphäre entnehmen, wie es ausstößt. In einem Szenario, in dem weltweite Treibhausgasneutralität herrscht, bleibt die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre konstant.  Die Erderwärmung schreitet jedoch trotz Treibhausgasneutralität weiter voran, wenn auch nochmal verlangsamter im Vergleich zur CO2-Neutralität.

Klimaneutralität

Klimaneutralität ist die allumfassendste Formulierung. In einem Szenario, in dem weltweite Klimaneutralität herrscht, sind alle menschlichen und natürlichen klimanegativen Wirkungen so groß wie die klimapositiven Wirkungen. In diesem Fall haben sämtliche Faktoren keinen Effekt mehr auf das Klima. Im engeren Sinne ist die genaue Klimaneutralität aufgrund der vielen unterschiedlichen und schwer zu quantifizierenden o.g. Faktoren per Definition wohl unerreichbar. Zumindest zum heutigen Stand ist die Forschung noch nicht so weit die Klimawirkung von zum Beispiel Feinstaub oder Rußpartikeln genau zu quantifizieren. Durch zusätzliche Negativemissionen oder das Ergreifen von anderen klimapositiven Maßnahmen könnte ein Unternehmen die ungewissen Faktoren übersteuern, sodass mit hoher Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist nicht klimanegativ zu sein. 

Zertifizierung von CO2-Neutralität, Treibhausgasneutralität oder Klimaneutralität

Unternehmen können sich durch Investitionen in Klimaschutzprojekte oder das Kaufen von CO2-Zertifikaten bereits heute CO2-neutral, treibhausgasneutral oder klimaneutral stellen. Klimaschutzprojekte reichen von der Förderung moderner CO2-Speichertechnologien bis hin zum Aufforsten von Wäldern oder das Reaktivieren von Mooren. Bei den Klimaschutzprojekten gibt es allerdings starke Qualitätsunterschiede, weshalb die Investition und Auswahl der Projekte gut durchdacht sein muss. Viele Projekte sind nicht transparent und versprechen Treibhausgaskompensationen, die oft nicht realistisch sind.

Auf dem Markt gibt es viele Institutionen und Unternehmen, die CO2-, Treibhausgas- oder Klimaneutralität zertifizieren. Aufgrund der oben beschriebenen Gründe ist gerade die Klimaneutralität eigentlich nicht machbar und nachvollziehbar. 

In einem weiteren Blog-Artikel geben wir eine Übersicht über verschiedene Siegel und Zertifizierungen der Neutralitätsbegriffe und setzen uns kritisch damit auseinander welche tatsächliche Klimawirkung ein Unternehmen hat, wenn es die Bedingungen einzelner Siegel und Zertifizierungen erfüllt.

Greenwashing der Begriffe CO2-neutral, treibhausgasneutral, klimaneutral

Wie zu Beginn bereits erwähnt kommt es immer häufiger zur irreführenden Verwendung und Produktdeklarationen zu CO2-Neutralität. Unternehmen werben damit klimaneutral zu sein. Aktuell diskutieren das Europäische Parlament und der Europäische Rat eine Änderung der Richtlinien, um Verbraucher besser zu schützen. Unternehmen wäre es dem Vorschlag nach verboten, Umweltaussagen wie „CO2-neutral“, „treibhausgasneutral“ oder „klimaneutral“ zu treffen, sofern keine handfesten Daten vorliegen, die diese Umweltaussagen bestätigen.  In der Folge sollten Unternehmen aus Fairness gegenüber Verbrauchern und bevorstehenden Gesetzesänderungen die Neutralitätsbegriffe überdenken und in der Unternehmenskommunikation bewusster verwenden.

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Was bedeuten die Neutralitätsbegriffe CO2-neutral, treibhausgasneutral, klimaneutral für die Klimaziele?

Der globale Temperaturanstieg begann in etwa im Jahr 1980 und ist hauptsächlich zurückzuführen auf die industriellen menschlichen Aktivitäten und den damit verbundenen Treibhausgasemissionen. Im Jahr 1980 war die globale Durchschnittstemperatur 0,06°C höher als im Jahr 1900. Nach 1980 begann der kontinuierliche Aufwärtstrend, sodass der Temperaturunterschied 2020 bereits bei 0,77°C lag.

Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, lautet das Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen. 1,5 Grad im Vergleich zur globalen Durchschnittstemperatur von 1850 bis 1900 (vorindustrielle Zeit).

Um dieses Ziel zu erreichen, lautet ein Ziel der Bundesregierung bis 2045 treibhausgasneutral zu sein. Andere Länder oder Organisationen setzen das Ziel der Treibhausgasneutralität allerdings auch erst ins Jahr 2050. Das Jahr in dem Treibhausgasneutralität erreicht ist wird auch Net-Zero-Jahr genannt. 

Der Weg zur Treibhausgasneutralität

Allein dieses Ziel sagt jedoch nichts über das Erreichen des 1,5 Grad Ziels aus. Entscheidend bis zum Net-Zero-Jahr ist der Reduktionsprozess von Treibhausgasemissionen und das sogenannte globale CO2-Restbudget, das wir nicht überschreiten dürfen. Weltweit stehen noch 280 Gt CO2 zum Ausstoß zur Verfügung, um die Erderwärmung mit einer Wahrscheinlich von 67% auf 1,5 Grad zu begrenzen. Bleiben die Emissionen konstant auf dem heutigen Niveau, ist das Restbudget in ca. 6,5 Jahren aufgebraucht. Das würde bedeuten, dass wir Treibhausgasneutralität in 6,5 Jahren anstreben müssten. 

Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen ist es also von großer Bedeutung die Treibhausgasemissionen bis zum Net-Zero-Jahr kontinuierlich zu reduzieren, um das verbleibende CO2-Restbudget nicht zu überschreiten. Speichermethoden für Treibhausgase, egal ob technischer oder natürlicher Art, werden niemals in so großem Ausmaß zur Verfügung stehen, dass alle Treibhausgase, die die Menschheit aktuell ausstößt, wieder gespeichert werden können. Ebenso wenig realistisch ist es alle Emissionsquellen auf null zu reduzieren, da in bestimmten Sektoren auch in langfristiger Zukunft unvermeidbare Emissionen entstehen. Dazu gehört insbesondere die Grundstoffindustrie (Zement- oder Chemieindustrie). Lediglich die verbleibenden, unvermeidbaren Restemissionen sollen ab dem Net-Zero-Jahr durch Speichertechnologien neutralisiert werden. Um die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssen ab dem Net-Zero-Jahr sogar mehr Treibhausgase gespeichert als unvermeidbare Restemissionen ausgestoßen werden. Das heißt klimapositiv zu sein.

Science Based Targets

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) ist ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen, die wissenschaftsbasierte Reduktionspfade- und Strategien entwickelt hat. Sektorspezifische Pfade und Strategien schaffen Unternehmen eine Basis, um Maßnahmen und Pläne zu entwickeln, um die gesetzten Klimaziele, konform mit dem Pariser Klimaabkommen zu erreichen. Bei plant values haben wir uns intensiv mit den Science Based Targets auseinandergesetzt und diese bereits bei Kunden angewendet. Im nächsten Blog-Artikel geben wir einen genauen Überblick zur SBTi.

Fazit

Die Begriffe CO2-neutral, treibhausgasneutral und klimaneutral haben nicht dieselbe Bedeutung. Jeder angestrebte Zustand hat eine unterschiedliche Wirkung auf das Klima.

Es gibt viele verschiedene Faktoren, welche die globale Durchschnittstemperatur beeinflussen, menschliche und natürliche Faktoren. Manche davon lassen sich besser, manche weniger gut quantifizieren. Insbesondere die Klimaneutralität ist aus diesem Grund per Definition schwer zu erreichen. Das heißt nicht, dass eine Unternehmen Maßnahmen treffen kann, um positiv auf das Klima zu wirken. Realistisch ist eine positive Klimawirkung allerdings nicht durch Zertifikate und Kompensationen zu erreichen, sondern es bedarf einem strategischen Reduktionsprozess von Treibhausgasemissionen und Maßnahmen zu Treibhausgasspeicherung. 

Das Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen, die Erderwärmung bis 2100 auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist allein mit dem Ziel der CO2-Neutralität oder Treibhausgasneutralität, zum Beispiel bis 2045, nicht zu erreichen. Werden bis zu diesem Jahr mehr Treibhausgasemissionen ausgestoßen wie dem Unternehmen zustehen, ist es nicht 1,5 Grad konform, obwohl es im Jahr 2045 Treibhausgasneutral ist.

Nicht zuletzt sollten sich Unternehmen darauf einstellen, dass Umweltaussagen wie „klimaneutral“, „umweltfreundlich“ oder „biologisch abbaubar“ in Zukunft strengere Nachweiskriterien erfüllen müssen, um Produkte zu bewerben.

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Michael Jenkner
Themenbereiche Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung

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