FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Klimabilanz in Unternehmen

Sie haben Fragen zur Berechnung Ihres CO2-Fußabdrucks? Wir haben die Antworten. Herzlich Willkommen zu unseren FAQs zur Klimabilanz in Unternehmen.

Was heißt klimaneutral?

Klimaneutral wird synonym verwendet für CO2-neutral und bedeutet, dass wir als Einzelpersonen, als Organisation oder Stadt oder Region unterm Strich keine CO2e-Emissionen verursachen. 
Klimaneutral zu sein heißt nicht zwangsläufig, dass keine Emissionen emittiert werden. Vielmehr geht es bei Klimaneutralität oder CO2-Neutralität darum, die Emission von Treibhausgasen zu vermeiden und zu reduzieren und restliche nicht vermeidbare zu kompensieren.

Wie wird mein Unternehmen klimaneutral?

Dies geschieht durch Suffizienz-, Effizienz- und Effektivitätsmaßnahmen.
Neben den vermeidbaren Emissionen entstehen meist auch Emissionen, die nicht vermeidbar sind. Diese können kompensiert werden. Hier ist die Wahl eines wirkungsvollen und nachvollziehbaren Kompensationspartners und -projekts entscheidend. (lesen Sie hier mehr zu Kompensation)
Nach der Vermeidung, Reduktion und Kompensation ist das Unternehmen in Summe klimaneutral. 

Was bedeutet CO2e?

CO2e-Emissionen umfassen dabei alle relevanten Treibhausgase, also neben dem am häufigsten vorkommenden Kohlenstoffdioxid – knapp 90 % der in Deutschland verursachten Treibhausgase entfallen auf CO2 – auch andere wie Methan und Lachgas, die u.a. in der Landwirtschaft entstehen.
CO2 wird Synonym bzw. als Kurzbezeichnung für CO2e verwendet. Gemeint sind häufig übergreifend alle Treibhausgase.

Welche Schritte sind nötig hin zu einer Klimabilanz in Unternehmen?

Wenn der CO2-Fußabdruck gemessen werden soll, müssen gewisse organisatorische und strukturelle Prozessschritte erfolgen. Hier lesen Sie unseren Blogartikel für eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung einer Klimabilanz in Unternehmen. Kurz und knapp zusammengefasst sind die Schritte:
1. Konsens der Geschäftsführung zum Vorhaben und Ressourcen zur Verfügung stellen 
2. Interne Kommunikation des Vorhabens mit Möglichkeiten für Rückfragen und aktiver Beteiligung am Projekt
3. Verantwortliche*n oder / und Projektteam bestimmen
4. Standard festlegen, an dem sich der Prozess orientiert, z.B. DIN EN ISO 14064-1 oder Greenhouse Gas Protocol
5. Systemgrenzen für die Klimabilanz im Unternehmen definieren zur Eingrenzung des Vorhabens und der Datenerhebung, das sind:
Organisatorische Systemgrenzen, das heißt welche Standorte, Tochterfirmen, etc. bezieht das Unternehmen in die CO2-Bilanzierung ein?
Zeitliche Systemgrenze, d.h. in welchem Jahr und Zeitraum erhebe ich die Daten? 
Operationelle Systemgrenzen, d.h. welche Emissionskategorien sind wesentlich und muss ich demnach erheben? 

Wie aufwendig ist die Erstellung einer Klimabilanz in Unternehmen?

Wie viele personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen nötig sind, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Dazu zählen die Größe des Unternehmens, die Komplexität der Wertschöpfungskette, die Einbeziehung von Standorten und die Existenz von Daten. 
Je nachdem ergibt sich, welche und wie viele Bereiche sowie Tochterunternehmen erfasst werden müssen. 

Wo verursacht mein Unternehmen CO2-Emissionen?

Die Messung der unternehmerischen CO2-Fußabdrucks, auch CO2-Bilanz oder Klimabilanz in Unternehmen genannt, zeigt, in welchen Bereichen am meisten Emissionen emittiert werden. 
Entsteht der Großteil meiner Emissionen durch meinen Fuhrpark, Geschäftsreisen oder die Mobilität der Mitarbeitenden? Durch den Stromverbrauch, Heizung und Kühlung? Oder lassen sich meine Hauptemissionen auf Logistik oder den Gebrauch oder die Entsorgung meines Produkts zurückführen? 
Die CO2-Bilanz zeigt, in welchen Bereichen das Unternehmen CO2e-Emissionen verursacht.

Wie komme ich an die Daten für die Klimabilanz in Unternehmen?

In der Regel haben Unternehmen zahlreiche, vor allem unternehmensinterne Daten bereits vorliegen – insbesondere dann, wenn bereits Zertifizierungen vorliegen, wie die DIN ISO 14001, Umweltmanagementsysteme im Unternehmen eingeführt wurden oder im Rahmen gesetzlicher Vorschriften Daten erhoben werden. Aber selbst Unternehmen ohne diese Voraussetzungen haben gute Chancen.  Jedes Unternehmen kann zum Beispiel durch Rechnungen des Energielieferanten, Messungen der Zählerstände oder Tankbelege einfach gewisse Verbrauchsdaten prüfen und in CO2-Äquivalente umrechnen.

Bei welcher Art von Unternehmen ist die Klimabilanz wie komplex?

Die Klimabilanzierung für ein Fertigungsunternehmen ist tendenziell aufwendiger und komplexer als die für ein Dienstleistungsunternehmen.
Ein Richtwert: Ein mittelständisches Dienstleistungsunternehmen mit 500 Mitarbeitenden an 5 Standorten kann eine Klimabilanz mithilfe ¼ Stelle über eine Zeitdauer von 3 Monaten anfertigen. Wird entsprechende Software eingekauft, kann der zeitliche und personelle Aufwand sogar verringert werden. 
Produzierende Unternehmen haben nicht selten komplexe Lieferketten für Rohstoffe, Zwischenfabrikate und ausdifferenzierte Herstellungsverfahren. Diese Faktoren machen eine Klimabilanzierung hier aufwendiger und komplexer.

Welche Möglichkeiten der Messung des CO2-Fußabdrucks gibt es? 

Prinzipiell unterscheiden sich Klimabilanz für Unternehmen und Klimabilanz für Produkte oder Produktlinien. 
Die Klimabilanz für Unternehmen bezeichnet man auch als Corporate Carbon Footprint (CCF). Der CCF zeigt, welche Emissionen beim Unternehmen insgesamt und in welchen Bereichen anfallen. Der CCF eignet sich hervorragend zur Identifikation von CO2- Vermeidungs- und Reduktionspotenzialen mit dem Ziel der Klimaneutralität des gesamten Unternehmens.
Die Klimabilanz für Produkte nennt man auch Product Carbon Footprint. Sie eignet sich dafür, ein Produkt und dessen Lieferkette nach Emissionen zu durchleuchten, die Emissionen zu berechnen mit dem Ziel, einzelne Produkte klimaneutral zu stellen. 

Besteht die Möglichkeit einer Analyse der CO2-Emissionen in der gesamten Lieferkette? 

Die Klimabilanz kann auch unter Einbezug der gesamten Lieferkette durchgeführt werden. Dabei werden dem Unternehmen vorgelagerte sowie nachgelagerte Wertschöpfungsschritte betrachtet. Vorgelagert sind zum Beispiel der Einkauf von Produkten, Dienstleistungen, Anlagegütern sowie Logistik. Nachgelagert sind zum Beispiel die Weiterverarbeitung, der Gebrauch und die Entsorgung des hergestellten Produkts.
Die Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette werden in verschiedenen Kategorien in Scope 3 GHG Protocol erhoben. Dafür sind die Daten von Lieferanten erforderlich. Hier sollte genügend Zeit für die Datenbeschaffung eingeplant werden. 
Sind die Daten nicht verfügbar, helfen Schätzungen und Annahmen, um die CO2e-Emissionen zu berechnen.

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Franziska Kramer
Themenbereiche Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung

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